Großes Interesse beim H2-Vortrag der JU
Am Dienstagabend fand im G´sellnhaus ein von der Jungen Union Vilsbiburg organisierter Vortrag zum Thema „Energieträger Wasserstoff“ statt. Drei Referenten der Initiative Wasserstoff-Region Landshut e.V. informierten den vollständig gefüllten Saal über die Herausforderungen und die Chancen des Wasserstoffs. Nach den Grußworten des Ortvorsitzenden der Jungen Union Benedikt Hillinger und einer Begrüßung aller Anwesenden durch Bürgermeisterkandidat Stephan Steigenberger, der sich für solche Technologien offen zeigte und darauf verwies, dass die Stadt in diese Richtung bereits etwas plant, folgte eine kurze Vorstellung des Vereins.
Der gemeinnützige Verein besteht aus engagierten Bürgern, lokaler Industrie, Kommunen, Hochschulen und Politikern. Bei den einführenden Worten wurde auch betont, dass das Thema Wasserstoff als Energieträger von der JU im Jahr 2014 erstmals angeregt wurde. Die Grundidee bei der Vereinsgründung war es, das wirtschaftliche Potential des Wasserstoffs voranzutreiben und der technischen Entwicklung unter die Arme zu greifen. Der neu angestrebte Industriezweig besteht aus der Herstellung von Brennstoffzellen und H2. Diese Technik hätte nicht nur Potential für den wirtschaftlichen Sektor; vor allem will man damit unsere Ziele zum Umweltschutz erreichen.
Bei der Nutzung von Wasserstoff würden CO2, Feinstaub und ein großer Anteil von Stickoxiden gar nicht erst anfallen. Außerdem entsteht durch die Elektrolyse Wärme, die in der kalten Jahreszeit als Nebenprodukt effektiv eingesetzt werden kann. Dadurch kommt die Technik zu einem Wirkungsgrad bis zu 90 Prozent. Auch zum jetzigen Zeitpunkt sind schon viele Fahrzeuge mit Brennstoffzellen unterwegs, die zum Beispiel in Autos, LKWs und Bussen zum Einsatz kommen. Ein weiterer Vorteil der Nutzung von Wasserstoff gegenüber den Batteriefahrzeugen ist die kurze Tankzeit. So kann ein Wasserstoff betriebener PKW in nur drei Minuten betankt werden.
Speziell unsere Region eignet sich perfekt als Vorreiter der Wasserstofftechnologie. Aufgrund unserer gut ausgebauten Industrie, dem technisch exzellenten Automobil Know-How und der internationalen Anbindung durch den Münchener Flughafen sind die besten Grundvoraussetzungen für ein Gelingen dieses innovativen Projekts gegeben. Als Vorbild für unsere Wasserstoffentwicklung soll Japan dienen, das laut den Rednern große Wasserstoffambitionen hat und auch schon umsetzt.
Konkret sind ca. 40 Busse im Münchner Raum geplant. Der dafür benötigte Wasserstoff soll aus überschüssiger Wasserkraft gewonnen werden. Dadurch käme man auf eine immense Einsparung von CO2. Außerdem ist die erste Wasserstofftankstelle in der Münchnerau in Landshut in Umsetzung.
Auch nach dem Gewinn des Hy-Performer Wettbewerbs ist der Drang des Initiative Wasserstoff-Region Landshut e.V. noch nicht gestillt. Als nächstes Ziel wird angestrebt, das geplante Deutsche Wasserstoff Technologiezentrum in die Region Landshut zu bringen. Hier könnten Firmen ihre neuen Errungenschaften in ihrer Entwicklung testen und sich über Fortschritte austauschen.
Im Anschluss des Vortrags wurde eine Diskussion, an der die Referenten und Bundestagsabgeordneter Florian Oßner den Versammelten Rede und Antwort standen, angeboten.
Die Beteiligung daran war sehr groß, wodurch man sehen konnte, dass sich auch die Vilsbiburger kritisch und ernsthaft mit neuen Technologien auseinandersetzen. Schwerpunkte der Diskussion waren die Finanzierung und die Rolle der Landkreise als Verantwortliche des Projekts.
Florian Oßner informierte über die Verteilung der Zuschüsse und stellte einige Fragen zum Thema Dieselfahrzeuge klar. Der Verbrennungsmotor ist nach jahrzehntelanger Entwicklung unbestritten eine hervorragende Technologie. Allerdings sind wir an einem Entwicklungsstand angelangt, der nicht mehr entscheidend effizienter werden wird. Deshalb muss man sich neuen Technologien zuwenden, die sauberer und vor allem zukunftsfähig sind. Einig war man sich in einem Punkt: Die zentrale Herausforderung unserer Gesellschaft ist die Stromerzeugung, die nachhaltig und ohne den Ausstoß von Co2 gelingen muss. Nur so hat die Vision Wasserstoff eine Zukunft. „Um weiterhin in der Region Vilsbiburg im Bereich Automobilbau Beschäftigung anbieten zu können, wird die Wasserstofftechnologie eine wesentliche Rolle spielen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir vom Bundesverkehrsministerium nach jahrelanger Vorabeit die Förderzusage über 20 Millionen Euro als nur eine von drei Modellregionen Deutschlands erhalten haben. Dies gibt uns in der Heimatregion die Riesenchance, technologisch auch in Zukunft an der Weltspitze zu sein“, so Verkehrspolitiker Oßner.
Die JU freute sich über das große Interesse an dem Vortrag und sah sich bestätigt, auch in Zukunft Aktionen dieser Art anzubieten.
Auf dem Foto von links:
MdB Florian Oßner, JU Ortsvorstand Benedikt Hillinger; Vertreter der Wasserstoffregion Landshut: Willi Holzapfel, Joachim Schober, Wolfgang Beck