21 junge Menschen wollen Herzogenaurach in Zukunft mitgestalten. Demokratie muss jeden Tag aufs Neue gelebt werden. Wir wollen hier ein Sprachrohr für die junge Generation sein und dabei an das Heute, Morgen und Übermorgen denken.
Erstmals gibt es zur Kommunalwahl am 15. März 2020 eine Stadtratsliste der Jungen Union in Herzogenaurach. Viele Themen in Herzogenaurach betreffen auch junge Leute direkter als manch einer denkt, wenn man sich nur Schlagworte, wie z.B. StuB, Rathausneubau, Hubmannareal und Südumgehung durchliest. Das sind jedoch vor allem Themen, die wir nicht über Nacht lösen können, sondern die uns für die nächsten Jahre und Jahrzehnte beschäftigen werden.
Und das sind nicht die einzigen wichtigen Themen, um die wir alle uns in Zukunft kümmern müssen. Es gibt so Vieles, was Herzogenaurach zu einer großartigen Stadt macht und weswegen wir alle nicht nur hier wohnen, sondern leben.
Es ist an der Zeit, nicht nur zu sagen, dass etwas getan werden muss, sondern aktiv ein Teil davon zu werden. Selbst Verantwortung für den Wandel und die Zukunft zu übernehmen. Und dabei das Beste für Herzogenaurach herauszuholen.
Wir setzen uns dafür ein, dass wichtige Entscheidungen für die Ausgestaltung unserer Stadt nicht nur partiell getroffen werden, sondern dass es einen Plan gibt, der auch zukünftige Belange und Wünsche von allen Herzogenaurachern berücksichtigt. So hätte das ursprünglich geplante Vorhaben am Hubmannareal niemals in der Form geplant werden dürfen.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. unser neues Rathaus kosten- und fristgerecht fertiggestellt werden kann.
b. unsere Stadtbücherei auch weiterhin im Schlossrathaus bleibt.
c. auf dem Hubmannareal lediglich eine Teilbebauung mit einem Veranstaltungsraum für bis zu 300 Personen stattfinden wird.
d. unser sanierungsbedürftiges Vereinshaus neu geplant oder umgewandelt wird, z.B. in bezahlbaren Wohnraum.
e. das Freizeitheim (neuerdings Generationenzentrum) zu einem Azubiwohnheim wird, nachdem die Veranstaltungs- und Vereinsräume im Generationenzentrum nicht seniorengerecht ausgebaut werden können.
f. unser Rathaus perspektivisch in ein Bürgerrathaus (Schloss) und ein reines Verwaltungsrathaus an einem anderen Standort geteilt wird, z.B. am jetzigen Standort im alten Pumaverwaltungsgebäude - hier könnten auch Räume des Freizeitheims abgebildet werden.
g. aufgrund der bereits angestoßenen Großprojekte die Notwendigkeit einer eigenen Stadthalle überdacht und neu bewertet wird.
Mit neu geplanten Bauabschnitten an der HerzoBase und auch Wohngebieten wie In der Reuth allein ist es nicht getan. Herzogenauracher Wohnraum ist knapp und leider oft zu teuer. Vor dem Hintergrund aktueller Wohntrends wie dem steigenden Anteil an Singlehaushalten und durch unsere internationalen Mitbürger, die oftmals nicht dauerhaft in Herzogenaurach bleiben, werden wir als Wohnstadt vor immer mehr neue Herausforderungen gestellt.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. wir eine eigene HerzoBAU als Wohnungsbaugesellschaft schaffen, um auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gut und haushaltsunabhängig auf die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt eingehen zu können.
b. die bestehenden Bebauungspläne aktualisiert, bzw. wo nicht vorhanden entsprechend erstellt werden, sodass sinnvolle und notwendige neue Bauten errichtet und auch neue Wohnformen berücksichtigt werden können.
c. unser Stadtbild nicht durch einzelne Projekte und deren schnelle und kostengünstigste Umsetzung bestimmt wird, sondern dass ein Baukunstbeirat bei ortsbildprägenden Bauten die Bauherren und den Bauausschuss bei wegweisenden Entscheidungen berät.
d. wir ein AzubiWohnheim auf den Weg bringen, um junge Auszubildende in unserer Stadt halten zu können und einen Anreiz für Ausbildungsberufe in Herzogenaurach zu schaffen.
e. Familien zur Geburt den sogenannten „Windelsack“ gestellt bekommen, mit welchem sie Windeln kostenfrei zum Hausmüll für die Müllabfuhr dazu stellen können.
f. Ortsabrundungen in den Ortsteilen weiter vorgenommen und dabei die Bürger so eng wie möglich eingebunden werden.
g. Grillen und Chillen an der Dirtbahn möglich ist: Dazu gehört ein fester Grillplatz und feste öffentliche Toiletten an der Nutzungsstraße.
Umwelt und Zukunft sind für uns zwei unmittelbar miteinander verknüpfte Begriffe. Neben den aktuellen großen Debatten zum Klimawandel müssen wir aber auch auf unserer kleinen eigenen Ebene anfangen, Zeichen zu setzen und unsere Klimapolitik aktiver gestalten. Dabei wollen wir aber ein Augenmerk darauflegen, dass jedes Projekt nicht nur Zeichen setzt, sondern einen sinnvollen Beitrag zu Klima- und Artenschutz leistet.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. zusammen mit dem neuen Rathaus der bisherige Plan für das Hubmannareal dauerhaft fallen gelassen wird und stattdessen lediglich ein neues Versammlungsgebäude errichtet sowie ein erweiterter Schlossgraben und damit eine erweiterte Parkanlage geschaffen wird.
b. das Motto „Bunt statt grün“ verinnerlicht und gelebt wird. Damit meinen wir insbesondere, dass die Grünstreifen in der Stadt nicht nur lediglich mit Rasen, sondern auch mit heimischen Blumen angelegt werden und es keine Kiesschichten mehr in den Pflanzinseln geben soll. Dies hilft vor allem der Artenvielfalt enorm.
c. für jedes neue HerzoBaby ein Baum gepflanzt wird.
d. es einen Ladestromtarif für E-Autos bei den HerzoWerken geben wird.
Wir alle kennen das Problem, dass wir gerne mitreden möchten, aber es oftmals nicht können, sei es, weil wir keine Zeit haben oder nicht genug über ein Thema wissen. Deswegen müssen wir aktiv etwas dafür tun, dass die Belange unserer Stadt und der Bürger auch wirklich dort ankommen, wo Entscheidungen maßgeblich getroffen werden, nämlich im Stadtrat und in der Verwaltung.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. wir eine stärkere SocialMedia-Präsenz der Stadt für unsere Bürger aufbauen.
b. wir Digitalisierung endlich richtig umsetzen und z.B. unser Amtsblatt über die nächsten Jahre zu einem Online-Amtsblatt ausbauen.
c. wir bestehende Online-Angebote, wie z.B. den BayernAtlas, forcieren und auch in der Verwaltung unsere Bürger und Stadtangestellten so weit wie möglich durch eGovernment entlasten.
d. städtische Daten, soweit datenschutzrechtlich möglich, online einsehbar sind.
e. die öffentlichen Teile der Stadtratssitzungen als (Live)Stream zur Verfügung stehen.
f. eine Informationsfreiheitssatzung geschaffen wird, die jedem Bürger ein Recht auf Auskunft gibt, soweit dies der Datenschutz erlaubt.
g. der Glasfaserausbau als Schlüsselinfrastruktur für die Zukunft unserer Stadt forciert und stadtweit bis 2030 abgeschlossen sein wird.
h. es flächendeckendes HerzoWLAN geben wird.
Wir alle kennen Schlagworte wie Digitalisierung, Industrie 4.0, flexibles Arbeiten usw. Dies alles wird zum Teil bereits jetzt gelebt und sorgt dafür, dass in unserer Stadt sehr unterschiedliche Arbeitsmodelle aktiv gelebt werden können. Daher muss sich das Bürgerbild der Verwaltung diesen Entwicklungen anpassen und die Verwaltung sich ebenso in diese Richtung entwickeln.
Wir wollen für die Zukunft, dass die Öffnungszeiten unseres Bürgerrathauses neu gestaltet werden:
a. An einem Wochentag Publikumsverkehr bis 20 Uhr möglich sein.
b. Regelmäßige Öffnungszeiten auch am Samstagvormittag (z.B. einmal im Monat).
c. Dafür zwei Schließvormittage unter der Woche für den Publikumsverkehr.
Viele unserer aktuellen Großprojekte wie die StUB, der Rathausneubau, uvm. werden für heute Jugendliche und junge Erwachsene eine erhebliche Auswirkung auf das zukünftige Leben haben. Daher erscheint es nur geboten und sinnvoll, wenn sie auch eine aktivere Rolle im Leben und der Entwicklungsplanung unserer Stadt spielen.
Wir wollen für die Zukunft, dass wir einen direkt gewählten Jugendrat bilden, der ein Antragsrecht an den Stadtrat hat. Hier können Jugendliche demokratische Mitbestimmung, auch die mitunter langwierigen Prozesse in einer Demokratie, kennenlernen und ihre Anliegen besser einbringen. Damit haben Sie dann die gleichen Rechte wie sie allen voran Gremien wie der Agenda-Beirat oder der Seniorenbeirat bereits haben.
Wir sind stolz auf die Vielfalt unserer Herzogenauracher Vereinswelt und freuen uns über die große Anzahl an aktiven Bürgern. Das beweist, welche Stellung und welchen Wert unsere Vereine für uns haben. Deswegen möchten wir dem auch Rechnung tragen und Vereine weiter fördern.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. es ein HerzogenauracherVereinsBündnis (HVB) geben wird, in dem alle aktiven Vereine Mitglied sind und sich gegenseitig unterstützen können und einen regelmäßigen Austausch mit der Stadt zu Ihnen wichtigen Themen haben. Auch andere Städte haben eine Vereinsvertretung, die sich nicht nur auf Sportvereine beschränkt (z.B. „Vereinskartell“ Röthenbach).
b. unser Ehrenamtskarte noch weiter gestärkt wird, um den Ehrenamtlichen auch die Wertschätzung der Stadtgesellschaft zu zeigen: Hier kann z.B. ein ermäßigter Eintritt u.a. ins Freibad umgesetzt werden.
c. wir einen gemeinsamen Ehrenamtsabend für engagierte Bürger ins Leben rufen.
d. wir eine eigene HerzoCloud aufbauen, die von Vereinen und dem neu zu schaffenden Vereinsbündnis als freier Datenspeicher genutzt werden kann.
e. die Kosten für die Präsentation von Vereinen, deren Darbietungen, o.Ä. auf unseren Stadtfesten abgeschafft werden.
f. die Stadt sich im Rahmen ihrer Eigenschaft als Anteilseigner der Sparkasse dafür einsetzt, dass für gemeinnützige Vereine in Herzogenaurach die Kontoführungsgebühren abgeschafft werden.
Eines der beherrschenden Themen in der politischen Diskussion in den letzten Jahren beim Thema Verkehr war und ist die geplante Stadt-Umland-Bahn (StUB). Nicht nur die Debatte um die StUB, sondern viele andere Themen stellen uns vor die Herausforderung, den Verkehr neu zu organisieren. Dabei ist es existentiell, auch an andere Themen zu denken.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. die StUB nach Abschluss der neuen Kostenschätzungen und des Planfeststellungsverfahrens (Beginn 2020) entsprechend analysiert und wenn nötig neu bewertet wird.
b. ein funktionierendes, einfaches Car-Sharing eingeführt wird, bei dem die einfache Nutzung ohne Mindestgebühr durch den Bürger im Vordergrund steht, die Ortsteile abgedeckt sind (Stadtteilautos) und das den städtischen Fuhrpark in Randzeiten oder am Wochenende miteinschließt.
c. es einen autonom fahrenden Pendelbus von den Outlets in die Innenstadt gibt.
d. ein Flexbus-System eingeführt wird, damit auch zu Randzeiten oder in der Nacht ein attraktiver und gleichzeitig kostenorientierter ÖPNV gewährleistet ist.
Wir haben aufgrund der Größe und Lage von Herzogenaurach sowie der Vielfalt an Unternehmen den Vorteil, dass – in der Theorie – viele Orte/Geschäfte auch bei uns im Landkreis mit dem Fahrrad erreichbar wären. Hierfür ist es aber nötig, dass der Ausbau dieser alternativen Verkehrsform noch stärker in den Fokus rückt und eine richtige Alternative zu Kurzstrecken mit dem Auto wird.
Wir wollen für die Zukunft, dass
a. die aktuell bestehenden Anbindungen der Radwege verbessert und besonders auch in den Ortsteilen (neu) geplant und auch gebaut werden.
b. unsere Radwege sich nicht nur an unserer Innenstadt ausrichten, sondern auch das Radwegenetz des Landkreises besser mit eingebunden wird.
c. auch weitere sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden, um Radfahren zu einer richtigen Alternative zu machen, wie z.B. eine bedarfsgeschaltete Beleuchtung auch auf längeren Strecken.
Das Jahr 2050 wird kommen, so viel ist sicher. Warum sich also nicht schon einmal Gedanken hierüber machen? Wir wollen, dass Herzogenaurach mit seinen dann sicherlich 30.000 Einwohnern behutsam gewachsen, Platz für alle Einkommens- und Altersschichten da ist und uns genug (Grün-)Raum zum Leben bleibt. Die Stadt soll auch weiterhin das Beste von Stadt und Land vereinen und ihren Kleinstadtflair nicht verlieren.
Für unser Herzo2050 stellen wir uns vor, dass
a. es an der bis dahin neu gebauten Strecke Nürnberg – Würzburg eine ICE-Haltestelle Herzogenaurach geben wird.
b. wir in einer klimaneutralen Stadt leben, in der unser Gasnetz mit grünem Wasserstoff betrieben wird und wir 100% regenerativen Strom für Herzogenaurach nutzen können.
c. wir der Standort der Sportfakultät der FAU sind.
d. der Herzogenauracher Ring aus Süd- und Nordumgehung fertiggestellt ist.
e. die neue Atlantis-Therme eingeweiht wird.
f. unser Landkreis endlich den richtigen Namen trägt.
g. wir zur kleinen Aurachmetropole mit vielen neuen Ortsteilen geworden sind.