25.10.2023

In guten wie in schlechten Zeiten

Molkerei trotzt schwieriger wirtschaftlicher Lage – Bundesregierung scharf kritisiert

Die Junge Union Berchtesgadener Land und die CSU Piding besuchten gemeinsam die heimische Molkerei Berchtesgadener Land. Dabei wurden sie von der Stimmkreisabgeordneten und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber begleitet, die ihre Expertise zur Agrarpolitik einfließen ließ.

Geschäftsführer Bernhard Pointner führte die rund 30 Besucher in die Markenwelt, wo er in Anwesenheit des gesamten Vorstands der Genossenschaft zunächst einige Daten und Fakten zur Molkerei lieferte. Seit 1927 besteht die Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land, die seither einen beispiellosen Aufstieg erlebte und aus der Region kaum noch wegzudenken sei, so Pointner.

Als „Bio-Pionier“ präsentiert sich die Molkerei in einer aktuellen Kampagne. „Völlig zurecht“, betont Pointner, denn man habe früher als andere den Wert einer nachhaltigen Milchproduktion erkannt. „Für die Umwelt und die kommenden Generationen wird Nachhaltigkeit bei uns großgeschrieben“ Konkret wird dies auch bei den Verpackungen, die Schritt für Schritt ökologischer gestaltet wurden, etwa durch Getränkekartons, die heute bis zu 90% aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, durch das Bekenntnis zur Glas-Mehrwegflasche für Milch und Schlagrahm oder das Abschaffen des Plastikdeckels auf Jogurt-Bechern. Beim Stichwort „Verpackung“ spricht der Geschäftsführer aktuelle Pläne der Ampel-Regierung an. „Derzeit ist es geplant, dass eine verbindliche Mehrwegquote für Getränkekartons eingeführt wird, bestenfalls sollen wir nur noch Milch im Glas anbieten. Das würde dazu führen, dass wir für die Verpackung nicht mehr einen LKW brauchen, sondern mehr als dreißig. Ob das so umweltfreundlich ist, lass ich mal dahingestellt.“

Zudem bemerke die Molkerei die aktuelle schlechte wirtschaftliche Lage am Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden. Viele kaufen nur mehr Aktionsware, andere wiederum kaufen vermehrt beim Discounter ein. Die Milchwerke Berchtesgadener Land möchte aber aufgrund deren Preispolitik, diese Unternehmen nicht beliefern. „Wir sind ein ehrliches Unternehmen und wollen unsere Ware nicht zulasten der Qualität verramschen. Auf lange Sicht werden das auch die Händler und Kunden zu schätzen wissen“, ist Pointner überzeugt, betont aber gleichzeitig, dass die Bundesregierung etwas tun müsse, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln „denn so wie jetzt kann es nicht weitergehen!“

In Laufe der Diskussion ging es unter anderem um Fragen zur Energieversorgung der Molkerei. In der Tat seien erneuerbare Energien ein Thema für die Molkerei, doch würde sie sich nur zu einem sehr geringen Teil etwa aus Photovoltaikanlagen auf dem Dach versorgen können.

Michaela Kaniber lobte die Molkereigenossenschaft für ihre Arbeit im Sinne der Bauern. Es sei wichtig, dass auch heute noch Lebensmittel regional produziert werden. Laut Kaniber setze die Bundesregierung zu sehr auf Importe aus dem Ausland, während die heimische Landwirtschaft immer mehr gegängelt werde. „Es kann doch nicht sein, dass in Zeiten, in denen mit der Ukraine ein wichtiger Agrarstaat ausfällt und wir immer mehr Menschen zu ernähren haben, wir in Deutschland diskutieren, welche landwirtschaftlichen Flächen wir für den Klimaschutz stilllegen.“

Die Molkereiverantwortlichen dankten Michaela Kaniber für die Unterstützung, in ihr haben die Landwirte und Lebensmittel produzierenden Betriebe eine starke Fürsprecherin. Die JU-Kreisvorsitzende Hannah Lotze bedankte sich auch im Namen von CSU-Ortsvorsitzendem Maximilian Koch bei Michaela Kaniber und dem gesamten Vorstand der Molkerei für die Zeit und wünschte dem Unternehmen alles Gute für die Zukunft.



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