07.02.2022

JU fordert Modellversuch für Wirtschaftsschulen

Mittelfränkische JU fordert ein Modellprojekt zur Erweiterung der Schulart auf die 5. Klasse, um die 12 Wirtschaftsschulen im Regierungsbezirk langfristig zu sichern.

Mit stark gesunkenen Schülerzahlen und einem relativen Schüleranteil von 2,5% bayernweit ist die Zukunft der Wirtschaftsschulen bedroht. Das liegt auch daran, dass der Übertritt nicht direkt von der Grundschule aus möglich ist und zwei Schulwechsel in zwei Jahren erfordert. Das versuchen viele Eltern zu vermeiden. „Die Wirtschaftsschule ist ein einzigartiges Angebot der Spezialisierung und Vorbereitung auf kaufmännische Berufe in Bayern. Durch die fehlende 5. Klasse entsteht eine Lücke im Bildungssystem, wir sollten darüber nachdenken, diese zu schließen.“, sagt der Kreisvorsitzende der JU Ansbach-Land Valentin Huber, der sich für die Wirtschaftsschule in Dinkelsbühl einsetzt.

„Die Schule darf aber nicht nur ausgedehnt werden, sondern muss auch ihr Profil schärfen. Sie muss zeigen, dass sie die Schüler auf eine digitalisierte Zukunft vorbereitet.“, so die stellvertretende Bezirksvorsitzende und Studienreferendarin Alexandra Breun aus Erlangen. Das macht die Schulart noch attraktiver, besonders in Grenzregionen.

„Die 5. Klasse an der Wirtschaftsschule muss als Gelenkklasse dienen und einen möglichst allgemeinbildenden Charakter haben, so dass der Wechsel auf andere Schularten weiterhin möglich ist.“, so JU-Bezirksvorsitzender Dr. Konrad Körner aus Herzogenaurach. So kann die Durchlässigkeit des bayerischen Bildungssystems noch erhöht werden und die Schüler müssen sich nicht in der 4. Klasse auf eine Ausbildungsrichtung festlegen. Das bayerische Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“, solle weiter gelten. Man müsse aber auch einem übertriebenen Akademisierungswahn Herr werden. „Jedes Kind hat einzigartige Fähigkeiten, die durch ein ausdifferenziertes Schulsystem gefördert werden. Nicht nur das Gymnasium macht selig.“, so Körner abschließend.

Die sechsstufige Wirtschaftsschule soll nach dem Willen des CSU-Nachwuchses daher in Form eines Modellprojektes erprobt werden. Um die Auswirkungen des Versuchs auf andere Schularten zu erfassen, soll dieses möglichst an Standorten erfolgen, an welchen bereits das gesamte Spektrum weiterführender Schulen angeboten wird.